Magnolia Steel – Hexennebel by Sabine Städing

Magnolia Steel – Hexennebel by Sabine Städing

Autor:Sabine Städing
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-03-03T00:00:00+00:00


Siebzehntes Kapitel

Die Kiste des toten Mannes

Die Kiste des toten Mannes war einer von neun Zugängen, die nach Hackpüffel führten. Der sargähnliche Stollenvorbau und ein Grubenunglück vor mehr als hundert Jahren hatten für diesen Namen gesorgt. Es war der unheimlichste Zugang ins Zwergendorf, denn die Seelen der sechsundsiebzig verschütteten Bergarbeiter trieben sich noch immer in den Minen herum. Nicht einmal die Zwerge legten Wert darauf, hier nach Silber zu schürfen.

Schon von Weitem sahen die beiden jungen Hexen den bläulichen Schein von Rondas Zauberstab. Sie flogen tiefer und landeten neben ihr im dichten Unterholz. Die Kiste des toten Mannes lag so gut versteckt, dass sie das letzte Stück ohnehin zu Fuß gehen mussten.

»Was ist passiert?«, fragte Magnolia.

»Beim Rübezahl, bin ich froh, euch zu sehen!«, piepste Ronda. »Die verdammten Kobolde haben pünktlich zur Walpurgisnacht Fallen im Wald aufgestellt, und Nemo, Eugenie und Konrad sind blöderweise kopfüber hineingestolpert.«

»Habt ihr euch verabredet, oder warum seid ihr hier alle zusammen aufgeschlagen?«, wollte Jörna unpassenderweise wissen.

Ronda schüttelte den Kopf. »Ich war mit niemandem verabredet und Konrad auch nicht. Wir waren auf dem Weg zur Verabschiedung der drei Spinnerinnen, genau wie ihr. Als ich hier ankam, kniete Konrad schon vor einem tiefen Loch. Eugenie und Nemo waren hineingefallen, und er wollte sie mit einem dicken Ast wieder herausziehen. Keine gute Idee. Das Ding brach ab, und er ist gleich hinterhergepurzelt. Jetzt sitzen alle drei fest.«

Magnolia und Jörna sahen sich an. Ja, das klang ganz nach Konrad. Im Gänsemarsch liefen sie durch den Wald. Der Pfad war so schmal, dass ständig irgendwelche Blätter und Zweige ihre Gesichter streiften. Ein Vogel schrie in der Dunkelheit und nur den leuchtenden Spitzen ihrer Zauberstäbe war es zu verdanken, dass sie überhaupt etwas von ihrer Umgebung erkennen konnten.

»Hast du eine Ahnung, welche Kobolde die Falle gebaut haben?«, fragte Magnolia außer Atem.

Wenn es eine Sache gab, die sie während ihrer Hexenausbildung gelernt hatte, dann, dass es von jeder Art magischer Wesen genauso viele Unterarten gab wie von Hexen oder Elfen. Und es konnte niemals schaden, zu wissen, mit wem man es zu tun hatte.

»Goblins!«, antwortete Ronda prompt.

»Goblins?« Jörna grinste. »Oh, schau nicht an den Goblinmann und kauf nicht seine Frucht. Wer weiß, wo ihre Wurzeln einst die Nahrung sich gesucht«, rezitierte sie ein altes Gedicht.

Magnolia schüttelte sich. »Hör auf, das ist eklig.«

»Goblins sind eklig!«, erwiderte Jörna.

»Weshalb bist du so sicher, dass es Goblins waren?«, wollte Magnolia wissen.

»Ganz einfach, sie versuchen ständig, kleine Stücke aus den dreien rauszubeißen.«

»Was?!!«, schrien Magnolia und Jörna gleichzeitig. »Heißt das, sie haben nicht nur die Falle gestellt, sondern sind immer noch da?«

Ronda nickte. »Das Netz, das sie über die Fallgrube gespannt haben, hat sich allerdings auf halbem Weg an ein paar Baumwurzeln verfangen, sodass die Goblins von unten kaum an sie herankommen. Blöd ist nur, dass man sie von oben auch nicht erreicht.«

Automatisch liefen die Mädchen schneller und hatten kurz darauf den Ort des Geschehens erreicht. Die Grube, in die die drei Zauberschüler gefallen waren, sah passenderweise aus wie ein offenes Grab. Als die Mädchen ankamen, mischte sich das wütende



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